Keine Angst, Leser, das wird nicht tiefenpsychologisch, es handelt sich nur um meine persönliche Erfahrung.
Urkrasse Aufgabe: Nen ziemlich großen Teich von Algen befreien, (Ja, das gabs schon mal, aber) diesmal eben in groß. Nun hab ich mir gedacht, interessiert es dich bestimmt, welche Stadien der Ich, also ich, in meinem Denken durchgemacht hat (oder auch nicht).
Wenn man früh morgens vor der Arbeit steht und man noch nicht wirklich weiß, wie viel Arbeit das ist, denkt man: Mh, ja, ma gucken, wie lang das dauert, sieht viel aus.
Wenn man dann anfängt und merkt, wie scheiße das ist, in den beschissenen Watthosen im tiefen Schlamm zu laufen denkt man: Scheiße, das is ma scheiße.
Dann merkt man langsam, wie schwer Algen im nassen Zustand sind und wie träge eine große Masse dergleichen im Wasser ist und man denkt: Verdammt, das is ma ne Maloche!
Nach ein paar Stunden dieser Arbeit und den langsam einsetzenden Schmerzen kommen einem dann Gedanken wie: Man, ich möchte das nicht mehr machen. Ich hab erst einen winzigen Teil geschafft. Ich möchte hier weg. Dürfen Zivildienstleistende überhaupt so beansprucht werden? Gibt es ein Gesetz, das deren Ausbeutung verbietet?
Darauf folgt: Geil, endlich Mittag!
Darauf folgt: Verdammt, Mittag zu Ende!
Nach weiteren Stunden und dem langsamen Abfinden damit, dass es keinen Ausweg gibt, setzt dann ganz leichter Optimismus ein. Nicht weil schon viel geschafft wäre, nein, weil man innerlich den Widerstand aufgibt und begreift, dass es so erträglicher ist. Irgendwann ist es dann auch nur noch eine Viertelstunde bis Feierabend und plötzlich: Geil, Ende!
Morgen und die darauffolgenden Tage wird es dann wohl mit kaputtem Rücken, Füßen, Beinen und Sonnenbränden (hab ich schon erwähnt, das es ziemlich heiß in den blöden Hosen wird?) heißen: Mist, schon wieder Algen.
Montag, 7. September 2009
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